Piercings sind eine beliebte Form des Selbstausdrucks und der Körperveränderung, die in vielen Kulturen der Welt verbreitet sind. Während sie heutzutage vor allem aus ästhetischen Gründen getragen werden, ist es wichtig, sich der möglichen Risiken bewusst zu sein, die mit Mundpiercings verbunden sind.
Arten von Mundschmuck
Mundschmuck kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel glitzernde Zahnsteine, Piercings im Mund- und Lippenbereich sowie Zahnornamente aus Gold- oder Platinfolie. Einige Menschen bedecken sogar ihre Schneidezähne mit Silber-, Gold- oder Platinkappen.
Risiken von Mundschmuck
Unser Mund ist die Heimat von etwa 700 verschiedenen Bakterienarten, die wir als natürliche Mitbewohner betrachten können. Einige von ihnen sind jedoch Krankheitserreger wie Kariesbakterien, die sich besonders auf der Zunge wohlfühlen. Entzündungen oder Verletzungen im Mund können daher zu Infektionen, Schwellungen und Blutungen führen. Piercings können zudem das Risiko für folgende Probleme erhöhen:
Mundgeruch: Mundschmuck bietet Zahnbelag ideale Nischen zum Ansiedeln. Aufgrund der erschwerten Reinigung um die Piercings herum kann sich im Laufe der Zeit Plaque bilden, was häufig zu unangenehmem Atem führt.
Verletzung von Nerven: In seltenen Fällen kann das Stechen eines Zungenpiercings zu Taubheitsgefühlen führen, falls ein Nerv getroffen wird. Dies kann sowohl den Geschmackssinn als auch die Fähigkeit zu deutlicher Aussprache beeinträchtigen.
Abgebrochene Zähne: Viele Menschen, die Lippen- oder Zungenpiercings tragen, neigen dazu, auf den Schmuck zu beissen oder damit zu spielen. Dadurch besteht das Risiko, einen Zahn abzubrechen oder zu beschädigen, insbesondere wenn sich beispielsweise beim Essen die Kugel des Zungenpiercings vom Stab löst.
Beeinträchtigung zahnärztlicher Behandlungen: Das Metall von Piercings kann Brücken, Kronen und Zahnspangen beschädigen. Sogar Füllungen können herausfallen, wenn sie mit dem Mundschmuck in Berührung kommen.
Zahnschäden: Regelmässiges Reiben des Mundschmucks an den Zähnen kann den Zahnschmelz allmählich erodieren lassen. Dies erhöht das Risiko von Zahnempfindlichkeit und Karies.
Zurückgehendes Zahnfleisch: Piercings können das Zahnfleisch schädigen und das darunterliegende Zahnbein freilegen. Lippenpiercings können das Zahnfleisch vor den unteren Schneidezähnen beeinträchtigen, während Zungenpiercings das Zahnfleisch hinter den vorderen unteren Schneidezähnen schädigen können. Eine Metastudie der Universitäten Basel und Greifswald hat gezeigt, dass längere Tragezeiten von Piercings mit zunehmenden Schäden an Zähnen und Zahnfleisch einhergehen.
Parodontitis: Wenn der Zahnfleischschaden unbehandelt bleibt, kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln. Bei dieser Krankheit löst sich die innere Schicht des Zahnfleischs und des Knochens von den Zähnen, was zu Lockerung oder sogar zum Verlust der Zähne führen kann.
Darauf sollten Sie achten
Sollten Sie dennoch einen Mundschmuck tragen, empfehlen wir Ihnen, folgende Punkte zu beachten:
Lassen Sie das Piercing nur von erfahrenem Fachpersonal stechen.
Reinigen Sie das Piercing regelmässig gemäss den Anweisungen.
Um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen, sollten Sie regelmässig einen Zahnarzt aufsuchen und Ihren Mund untersuchen lassen.
Probleme bei Piercings und Mundschmuck beheben lassen
In der Zahnarztpraxis Dr. Lehmann sind wir für Sie da, um Ihre Mundgesundheit zu schützen und Ihnen bei der Pflege Ihrer Zähne zu helfen.
Vereinbaren Sie eine Erstkonsultation direkt Online oder rufen Sie uns an (044 211 17 17). Zahnärztin, Dr. med. dent. Barbara Lehmann, berät Sie gerne persönlich.